Unsere Positionen

Unsere Positionen für die Hochschulwahl

Freie und offene Hochschulbildung

  1. Der Zugang zur Universität muss unabhängig von sozialer und nationaler Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung sowie finanziellem Hintergrund sein. So bunt und vielfältig wie die Menschen sind, soll auch unsere Hochschule sein! Für Rassismus und Diskriminierung ist kein Platz!
    Das bedeutet für uns insbesondere:

    • Inklusion ist eine Bereicherung für uns alle! Der Ausbau von barrierefreien Zugängen zur Uni sollte schnell und unkompliziert vorangebracht werden.
    • Kinder und Studium dürfen sich nicht ausschließen! Dazu braucht es angemessene Unterstützung, sowie flexible Möglichkeiten zur Gestaltung des Studienverlaufs.
    • Unsere Sprache beeinflusst unser Denken und Handeln – durch Verwendung von geschlechtergerechter Sprache tragen wir zur Gleichstellung und Gleichberechtigung bei.
    • Die Integration von Geflüchteten in die FAU (z.B. durch FAU INTEGRA oder das Buddyprogramm) ist in vollem Gange. Wir möchten von studentischer Seite aus helfen, diese und weitere Programme voranzubringen.
    • Das Bafög soll die freie Entfaltung der Studierenden ermöglichen. Dazu müssen bürokratische Barrieren abgebaut werden z.B. durch ein familienunabhängiges Bafög. Außerdem sollte Beratung und Beantragung nicht gleichzeitig vom Studentenwerk übernommen werden. Es braucht eine unabhängige Bafög-Beratungsstelle.
    • Eine Universitätsstadt wie Erlangen braucht ausreichend finanzierbaren Wohnraum. Dazu wird ein stärker ausgebautes öffentliches Wohnheimsangebot benötigt. Die Vergabe von Wohnheimsplätzen sollte transparenter gestaltet werden und die Wohndauer sollte der tatsächlichen Studiendauer entsprechen.
    • Für Menschen, die sich nicht in das binäre Geschlechtermodell einfügen können oder wollen, stellt beispielsweise die Trennung von Frauen- und Männertoiletten oftmals ein Problem dar. Deshalb sprechen wir uns für die Einführung von Unisex-Toiletten aus.
  2. Eine moderne Universität wie die FAU muss die passenden baulichen und technischen Rahmenbedingungen schaffen, um ein zeitgemäßes Studium zu gewährleisten. Das beinhaltet den Ausbau von frei zugänglichen Arbeitsplätzen mit Strom- und Internetzugang. Die zeitnahe Sanierung maroder Gebäude halten wir deshalb für selbstverständlich.
  3. Für uns sollte Hochschulbildung an bestimmten Idealen orientiert sein. Zum einen soll sie die Studierenden natürlich dazu befähigen, selbstständig zu lernen und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Darüber hinaus spielt die Entwicklung von Reflexionsfähigkeit und Verantwortungsgefühl eine wichtige Rolle – Qualitäten, die für wissenschaftliches Arbeiten und im täglichen Leben unerlässlich sind.
    Der wachsende Einfluss von Wirtschaftsunternehmen und anderen Interessensverbänden auf die Universität führt dazu, dass die Qualität von Hochschulbildung zunehmend an arbeitsmarktkonformen Kriterien bemessen wird. Wir möchten unsere Ideale wieder in den Mittelpunkt rücken! So dürfen beispielsweise Lehrpläne nicht an den Anforderungen von Unternehmen ausgerichtet und Lehrstühle nicht nach Profit bemessen werden. Auch der Einfluss der Kirche bei der Vergabe von Lehrstühlen (Konkordatslehrstühle) sollte nicht hingenommen werden.

Nachhaltigkeit

Wir wollen einen nachhaltigen, fairen und grünen Campus – einen Campus zum Wohlfühlen!

An Universitäten wird die Zukunft gestaltet – deshalb kommt auch der FAU eine besondere Vorbildrolle im Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu. Die FAU benötigt viel Strom, Wärme, Papier und andere Materialien und produziert gleichzeitig Müll und Emissionen wie andere Einrichtungen dieser Größenordnung auch. Und entsprechend viel kann verbessert werden:

  1. Obwohl mittlerweile in fast jedem Haushalt Müll getrennt wird, hat es unsere Hochschule leider immer noch nicht geschafft, flächendeckend getrennte Mülltonnen aufzustellen. Dafür wollen wir uns einsetzen. Außerdem möchten wir Anstrengungen, umweltfreundliche Verpackungen in unseren Mensen und Automaten einzuführen, fördern.
  2. Wir unterstützen die Entwicklung hin zu einem umfassenden vegetarischen und veganen Angebot in unseren Mensen. Eine allgemein breitere Auswahl für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten ist wünschenswert. Darüber hinaus soll auch das Sortiment an fair gehandelten, regionalen und biologischen Waren in den Mensen und Automaten noch ausgebaut werden. Frisches Obst und Gemüse müssen im Verhältnis zu tierischen Produkten bezahlbarer sein! Zudem sollte es auf dem ganzen Universitätsgelände Wasserspender zum kostenlosen Auffüllen von mitgebrachten Flaschen geben.
  3. Im Rahmen der weltweiten Fossil Free Bewegung unterstützen wir die Forderung, dass sich öffentliche Institutionen wie die FAU dazu verpflichten, keine neuen Kooperationen mit Gas-, Öl- und Kohleunternehmen einzugehen, sowie bestehende Kooperationen mit diesen sobald wie möglich zu beenden. Dies schließt auch Kapitalanlagen in solchen Unternehmen mit ein.
  4. Grünflächen und Bepflanzung an der Universität müssen weiter ausgebaut werden. Und wo es Arbeits- oder Erholungsflächen im Grünen gibt, darf der W-Lan-Zugang natürlich nicht fehlen! Die Universität soll eine umweltfreundliche und grüne Architektur fördern, indem sie Flächen für Urban Gardening zur Verfügung stellt. Wichtig ist auch, dass der Ausbau von sicheren und am besten überdachten Fahrradstellplätzen eine höhere Priorität bekommt.

Mitbestimmung an der Hochschule

  1. Alle Studierenden sind selbstverantwortliche Menschen. Die Teilhabe an der Gestaltung der eigenen Lernbedingungen ist eine wichtige Stufe auf dem Weg zu einer aktiven Rolle in der Gesellschaft. Und wie wir studentische Partizipation gewährleisten können, ist ganz einfach: mit einer Verfassten Studierendenschaft (VS)! Die Wiedereinführung in Bayern, mit Beitragshoheit und allgemeiner Mitgliedschaft, ist aus unserer Sicht ein Muss. Alle anderen Bundesländer haben diesen Schritt bereits gewagt. Es wird Zeit, dass wir nachziehen!
    Mit einer VS könnten wir bei Entscheidungen, die über die Köpfe der Studierenden hinweg getroffen werden, obwohl sie uns alle betreffen (wie z.B. der anstehende Bau der TU Nürnberg), mit einer Stimme sprechen und uns Gehör verschaffen. Auch könnten wir zukünftig selbstständig Verträge aushandeln und abschließen, wie beispielsweise für Semester- oder Kultur-Tickets.
  2. Die Universität ist ein Ort, an dem Wissen geschaffen und weitergegeben wird. Voraussetzung, dass dies reibungslos geschehen kann, ist eine transparente Organisations-, Entscheidungs- und Finanzierungsstruktur sowie der freie Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen.
    Die Studierenden müssen die Möglichkeit haben, einzusehen und mitzubestimmen, wie Studienzuschüsse verwendet werden, wer aus welchem Grund im Unirat sitzt und wer über die Prüfungsordnungen entscheidet. Deswegen haben Verwaltung und Gremien eine Bringschuld, Informationen in aufbereiteter Form zur Verfügung zu stellen.